Lust auf Eis in Lebensgröße? Betsy Enzensberger aus Los Angeles entführt uns mit ihren Skulpturen in eine kunterbunte Welt, die Kindheitserinnerung weckt. 

Fließende Objekte aus Kunstharz, teils lebensgroß und ausgearbeitet bis ins Detail: Die Eis-Skulpturen von Betsy Enzensberger ziehen jeden Betrachter in den Bann. 

Verführerische Kunstwerke

Größenwahn trifft Sehnsüchte. Detailverliebtheit trifft Verführung. Erst auf den zweiten Blick ist das Material der Kunstwerke ersichtlich. „Ich liebe Kunstharz. Er ist wunderschön, sexy und geheimnisvoll. Ich liebe die Herausforderung, die die Verarbeitung von Kunstharz in sich birgt. Es hat etwas, dem ich nicht widerstehen kann“, beginnt Betsy zu erzählen. Resin kommt mittlerweile in vielen künstlerischen Werken zum Einsatz, denn das Material lässt sich vielfältig bearbeiten.

Süße Sehnsucht

Bei Betsy sieht es aus wie buntes Eis und erscheint köstlich und süß. Charakteristisch für ihre Werke: Das glänzende Äußere hat eine feuchte, schmelzende Qualität. So strahlen die Skulpturen ihrer „Melting-Serie“ die Verlockung aus, die farbenfrohen Süßwaren vor dem Schmelzen zu retten und zu verzehren. „Die Werke spielen mit den Wünschen jedes inneren Kindes“, erklärt die in New York geborene Künstlerin, die seit 2004 in Los Angeles lebt. 

Erinnerung an die Kindheit

„Meine süßen Leckereien erinnern uns an die Einfachheit, den Wert und die Kultur von Desserts, die oft mit Positivität und Freude verbunden sind“, erläutert sie. Sie erinnert also an eine Welt, die bunter, sorgloser und praller schien als die Gegenwart, die wir nur noch mit der Brille des Erwachsenseins sehen können. Hinter jedem Stück steckt jedoch viel Mühe: „Ich arbeite ungefähr sieben bis 25 Tage an den kleinerem Stücken, bis sie fertig sind. Dieser Kunststil ist sehr anstrengend, aber ich liebe jeden Moment“, sagt Betsy, die an der Tulane University in New Orleans studiert hat.

Kunstharz als Inspiration

Inspiration ist für sie das Harz selbst: „Der Geruch davon. Die Konsistenz, wenn es nicht ausgehärtet ist. Die seltsame Art und Weise, wie es sich verhält, wenn es zu kalt oder zu warm ist. Die ständigen Herausforderungen und die Überwindung von Fehlern“, berichtet sie in einem Interview auf theenglishroom.bz. Glückliche Unfälle und Fehler nimmt sie an und entwickelt daraus oft neue Designs. 

Internationale Ausstellungen

Ihre Skulpturen wurden unter anderem bereits in Los Angeles, Des Moines, Miami, New York, London, Stockholm, Guatemala und Hong Kong ausgestellt. 2019 wurden sie hierzulande im Collectors Room in Hamburg in der Ausstellung „Taste the Sweet Life“ präsentiert. Hat Betsy denn ein Lieblingsstück? Eigentlich nicht, denn sie sagt: „Jedes Stück wird individuell mit so viel Liebe und Aufmerksamkeit hergestellt. Ich spreche buchstäblich mit den Skulpturen, während ich daran arbeite. Sie sind wie meine Babys und wenn ich sie versende, denke ich: ,So muss es sein, die Kinder aufs College zu schicken.‘ Davon abgesehen ist jedes Stück, das ich mache, mein Favorit, bis das nächste fertig ist.“

Allerdings verriet sie gegenüber theenglishroom.bz einen Traum: „Ich würde gerne eine Kaskade von bunten, 6 Fuß hohen Eis am Stiel schaffen, die die Alpen schmelzen. Vielleicht irgendwo in der Nähe von Salzburg. Es würde die Bergkühe wirklich verwirren.“ Ich bin gespannt und halte die Augen offen…

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