Kennt ihr schon den kleinen Biberbären Mister O´Lui? Er stammt aus der Feder von Silke Siefert und es gibt ihn in zahlreichen Varianten.

Silke war mit ihren Zwillingen schwanger und hat sich, da sie viel liegen musste, selbst das Häkeln beigebracht. Dass sich daraus ein Label mit eigenem Laden entwickeln würde, hätte sie nie gedacht.

Geburtsstunde von Mister O`Lui

„Als meine Zwillinge auf der Welt waren, wollte ich ihnen einen Bären häkeln, einen besten Freund fürs Leben. Ich malte ihn auf, wie er auszusehen hat, doch er wurde anders als auf meiner Zeichnung. Statt rundem Gesicht, bekam er dicke Pausbacken“, erzählt mir Silke. Der ungewöhnliche Bär wurde zum Gesprächsthema in der Familie und Freundeskreis und nur noch „der Biberbär“ genannt. Als Silke ihn bei Instagram zeigte, wollten plötzlich auch andere Mütter einen Biberbären für ihre Kinder häkeln. Deshalb schrieb Silke eine Anleitung und verkaufte diese bei Etsy.

Eigener Lui-Store

„Als auch Nicht-Häklerinnen einen Biberbären haben wollten, fing ich an, aus dem Hobby ein Startup zu entwickeln. Ich kaufte die Markenrechte und ließ erste Biberbären aus Stoff herstellen. Es folgten immer mehr Produkte, wie Tassen, Postkarten und Kleidung“, so die gelernte Grafikdesignerin. Vor kurzem kam sogar ihr erstes Kinderbuch heraus. Außerdem eröffnete Silke Siefert 2020 in Rheda-Wiedenbrück den Lui-Store, in dem sie ausschließlich Produkte rund um den Biberbären und seine Freunde verkauft. Die Kombination aus Store und Café im Vintage-Design zieht mittlerweile Leute aus nah und fern an.

Begeisterung für den Biberbären

Ihre beiden vorherigen Berufe als Controllerin und Grafikdesignerin gab Silke für die Vollzeit-Selbständigkeit auf. Am meisten Freude bei der Arbeit machen ihr die strahlenden Augen von Groß und Klein, wenn sie den Biberbären sehen: „Wenn ich die Online-Bestellungen packe, kann ich von oben die Menschen beobachten, die in das Schaufenster des Ladens schauen. Es lässt mein Herz jedesmal hüpfen, wenn Großeltern, Kinder oder Jugendliche über die Biberbären-Tassen lachen, auf denen dieser eine Schokoschnute hat. Und auch die wertschätzenden Rückmeldungen aus meinem Online-Shop motivieren mich täglich bei meiner Arbeit“, sagt sie.

Handarbeit und Nachhaltigkeit

Hinter ihren Produkten steht Silke zu 100 Prozent: „Ich weiß immer, wie und wo sie gefertigt werden. Das Wichtigste ist mir die Sicherheit der Produkte, dass sie nachhaltig hergestellt werden und zu fairen Arbeitsbedingungen. Meine Philosophie ist, dass man lieber etwas besser und hochwertiger kauft, weiß, wie es hergestellt wird und man es viel länger nutzen kann“, erklärt die Gründerin von Mister O`Lui. Die gehäkelten Biberbären lässt sie beispielsweise in einem Fairtrade-Projekt fertigen; die Keramik entsteht in einer deutschen Manufaktur in Handarbeit.

Andere kleine Welt

„Mein Ziel ist es, den Biberbären auch in anderen Ländern anzubieten. Ich bekomme viele internationale Anfragen, jedoch ist dieser Schritt nicht ganz so schnell umzusetzen“, erzählt Silke über ihre Zukunftsvisionen. Dabei möchte sie die guten Werte, die der Biberbär in sich hat, weitergeben und passt ihre Unternehmens-Philosophie deshalb auch nicht an den Markt an. „Ich lebe sie und lasse mich nicht davon abbringen. Die Besucher des Lui-Stores spiegeln mir zurück, dass sie sich fühlen, als wenn sie in eine andere kleine Welt eintauchen. Und an dieser kleine Welt arbeite ich mit ganzem Herzen jeden Tag“, schließt Silke unser Interview ab.