Jennifer Kliem-Pärsch liebt Kinder – vor allem ihre Puppenkinder. Seit 2009 fertigt sie diese für ihr PuppenHandWerk Pärsch in liebevoller Handarbeit an.

Die Liebe zur Puppenarbeit weckten in Jennifer die Waldorfpuppen ihrer Hebamme während der ersten Schwangerschaft. Das erste Schlamperle – eine Kuschelpuppe im festen Overall und mit einfacher Kleidung – nähte sie ihrem damals einjährigen Sohn nach dem Buch von Karin Neuschütz „Die Waldorfpuppe“. Viele Puppen für Freunde und den kleinen Bruder folgten – bis Jennifer Kliem-Pärsch 2011 ihr Kleingewerbe anmeldete.

Geduld und Überzeugung

„Diese Zeit war für mich ein großer Umbruch. Durch die Kinder, die wiederentdeckte Handarbeit und die viele Zeit, die wir intensiv draußen in der Natur verbrachten, hatte ich das Gefühl, endlich zu mir selbst zu finden und gleichzeitig etwas wirklich Sinnvolles zu tun“, erinnert sich die zweifache Mutter aus Düdenbüttel. So wagte sich die ehemalige Europasekretärin auf einen neuen, langen Weg, zunächst noch neben Teilzeit im Hamburger Büro. „Hauptsächlich verkaufte ich über mein Lädchen bei Dawanda, wo es häufig sehr schleppend lief; inzwischen bekomme ich erfreulicherweise immer mehr Anfragen über meine Homepage und kann im direkten Austausch mit den Familien Puppen entwerfen, die genau auf die individuelle Situation bzw. Wünsche und Vorlieben der Kinder und ihrer Familien abgestimmt sind“, fasst Jennifer die ersten Jahre ihres PuppenHandWerks Pärsch zusammen.

Individuelle Kinderpuppen

Heute näht sie für Groß und Klein im Schnitt ein bis zwei Puppenkinder aus bio-fairen Materialien pro Woche. Zu den verschiedenen Arten gehören neben den Schlamperle für Kleinkinder z. B. die Tuchpuppen, Nuckelpüppchen und Greiflinge für Babys, ausziehbare Gliederpuppen in drei Größen mit liebevoller Ausstattung, die bei Kindergarten- und Schulkindern die Feinmotorik und das Rollenspiel fördern, sowie Puppen für Erwachsene bei Heilungsanliegen und der Arbeit an der Beziehung zum inneren Kind. „Gerade hier braucht es viel Gespür für das jeweilige Gegenüber, um am Ende eine Puppe zu entwerfen, die genau zu ihrer neuen Familie oder ihrem Menschen passt“, erklärt Jennifer. Auch farbige Puppen, z. B. mit milchkaffeebrauner Haut, werden häufig bestellt – meist von Familien, bei denen ein Elternteil europäisch und eines afrikanischer oder afro-amerikanischer Herkunft ist oder von Eltern, die ihr Kind vorurteilsfrei und weltoffen erziehen wollen.

Ökologische Materialien

Außerdem arbeitet die Puppenmacherin gerne mit warmer, weicher Schafwolle und hochwertigen Stoffen und Garnen. „Der kreative Prozess, wie ein neues Puppenkind entsteht, und auch das harmonische Einkleiden ist unheimlich spannend und erfüllend. Gleichzeitig kann ich dabei viele verschiedene Handarbeitstechniken anwenden“, so Jennifer. Zurückhaltende, nach waldorfart aufgestickte Gesichtszüge erlauben dem Kind im Spiel jedes Gefühl in die Puppe zu legen und so z. B. Erlebtes leichter zu verarbeiten.

Wärme und Menschlichkeit

Die Puppenarbeit hat für Jennifer aber auch einen hohen ideellen Wert, um in der heute oft oberflächlichen Wegwerfgesellschaft ein Statement zu setzen und ein Stück Wärme und Menschlichkeit in die Welt zu bringen: „Eine liebevoll hergestellte Stoffpuppe ist ein Stück Handwerkskunst, sie ist nachhaltig, denn an ihr lässt sich vieles reparieren, was an einer Plastikpuppe unmöglich wäre“, erklärt Jennifer Kliem-Pärsch. Ihr Wunsch ist es, irgendwann von der Puppenmacherei leben zu können. Deshalb lädt sie alle Interessierten ein, auf ihrer Homepage vorbeizuschauen, auf der sie regelmäßig neue Puppenkinder, Gedanken und kleine kreative Werkeleien von und mit ihren Kindern vorstellt und Naturfotos teilt.

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