Stefanie Kruse alias Einzelteilchen liegt Upcycling am Herzen. Deshalb haucht sie Materialien, die vorher eine andere Funktion hatten, neues Leben ein.

Die Liebe zu Schneiderei begleitet Stefanie Kruse nun schon mehr als ihr halbes Leben. Denn nachdem sie mit Anfang 20 ihre Ausbildung zur Damenschneiderin beendet hatte, nähte sie auch für die drei längst erwachsenen Kinder. „Mir gefällt es sehr, aus bestehenden Materialien und ausgemusterten Stoffen, die z.B. als Tischwäsche für die ursprüngliche Verwendung wertlos geworden sind , einen neuen Nutzen zu finden“, erklärt die 50-jährige Mutter.

Aus alt mach neu

Stefanie haben schon immer Materialien gereizt, deren Schönheit eher auf den zweiten Blick zu sehen ist, und die bearbeitet werden wollen, damit sie ihren Zauber entfalten. „Oft ist nur ein kleiner Fleck auf einer Tischdecke, der sie für den eigentlichen Zweck unbrauchbar werden lässt. Diese Stoffe suche ich oder bekomme sie auch geschenkt“, berichtet die gelernte Damenschneiderin. Und so langsam spricht es sich herum, dass sich in den Regalen ihrer Werkstatt auch für den kleinsten Fitzel Stoff bis zur Verwendung ein Plätzen finden lässt.

Kombination aus Kontrasten

So näht sie für ihr 2011 gegründetes Label Einzelteilchen ganz unterschiedliche Umhänge- und Kosmetiktaschen, deren Materialien vorher z. B. zu einer LKW-Plane, Müllmannhose und Feuerwehrjacke gehörten, zu einem Gebirgsjägerrucksack der Bundeswehr, Küchenvorhang und Autogurt oder einem Seesack aus dem zweiten Weltkrieg, Ostfriesennerz und Leinen. Ebenso gehören Lavendelherzen aus alten Leinengeschirrtüchern, Gürtel aus Feuerwehrschläuchen, Kuscheltiere und OmiKörbchen (Textilutensilos) zum Sortiment. „Mir gefällt besonders der Kontrast zwischen den Materialien wie z. B. derber Seesack und zarter Stickerei“, erklärt Stefanie Kruse, die auf Wunsch auch aus ausrangierten Lieblingsstücken ihrer Kunden ein neues Einzelteilchen näht – egal, ob ein Kopfkissen aus Kindertagen, alten Vorhängen oder Oma’s Tischdecke.

Neues Leben

Statt ins Geschäft zu gehen und dort den perfekten Stoff für ein Projekt zu kaufen, kombiniert die staatlich anerkannte Diplom-Sozialpädagogin liebevoll und leidenschaftlich, professionell und sorgfältig sowie originell und einzigartig die verschiedensten Gewebe miteinander. Und ganz nebenbei sind diese Stoffe durch ihr Vorleben sehr schadstoffarm. „Auf dem Flohmarkt etwas Ungeliebtes zu finden und zu neuem Glanz erstrahlen zu lassen oder etwas Altmodisches anders zu gebrauchen und so mit in unser modernes Zeitalter mitzunehmen… herrlich“, schwärmt Stefanie.

Anzeige
Partner des Monats

Die „Kreativmärkte“ sind eine Alternative zu Onlineplattformen für Handgemachtes. Für kleinen Manufakturbetriebe und Designer, die mit Herzblut ihre Produkte selbst herstellen und vertreiben, bieten wir eine Plattform. Hier soll genetzwerkt und verkauft werden. Schon gewusst? Wir verschenken Standfläche für all jene, die Mitmachaktionen, DIY-Workshops und Schauvorführungen anbieten.

Privacy Preference Center