Kennt ihr Amigurumi? Monikat Weber aus Ebersberg ist Expertin auf dem Gebiet der japanischen Strick- und Häkelkunst und gründete 2016 ihr Label Monigurumi.

Japanische Häkelkunst

Amigurumi setzt sich aus den beiden japanischen Verben „amu“ (dt. stricken) und „kurumu“ (dt. einhüllen, verpacken) zusammen und bezeichnet gehäkelte, seltener auch gestrickte, kleine Figürchen. „Oftmals handelt es sich um Tiere oder menschliche Charaktere, manchmal aus Mangas oder Animes (japanische Comics bzw. Zeichentrickfilme). Aber auch Nahrungsmittel wie Obst oder Süßigkeiten oder sogar Gebrauchsgegenstände können als Amigurumi nachgebildet werden. Typisch hierbei ist, dass sie möglichst niedlich sind, oft dem Kindchenschema entsprechen“ erklärt Monika Weber auf ihrer Homepage.

Liebe zum Häkeln

Angefangen hat Monika mit dem Häkeln in der Grundschule, sogar ihr erstes selbst verdientes Geld erhielt sie im Alter von 13 Jahren mit gehäkelten Barbiekleidern. „Nach der Geburt meiner Tochter im Jahr 2011 habe ich vermehrt angefangen, kleine Kuscheltiere für sie zu gestalten. Nachdem dann mehrere Freunde und Bekannte sich erkundigt haben, ob ich für sie auch Tiere, Puppen etc. häkeln kann, habe ich gesehen, dass durchaus auch Interesse von anderen da ist, meinen Instagram-Account begonnen und ein Kleingewerbe angemeldet“, beschreibt Petra die Anfänge. Und wie sich erahnen lässt, setzt sich der Firmenname „Monigurumi“ zusammen aus ihrem Vornamen und „Amigurumi“.

Niedliche Spielkameraden

Das besondere an ihren kleinen Figuren, Puppen und dem Zubehör ist, dass Petra sehr dünnes Garn verwendet und dadurch alle ihre Werke deutlich kleiner sind, als es sonst der Fall wäre. „Gehäkelt wird aus reinem Baumwoll-Markengarn und ich verwende gern aufgeklebte Augen oder andere Verzierungen wie z.B. Blümchen, Schleifen oder manchmal Strass-Steine, Tüll und (synthetischen) Filz. Dadurch sind meine Amigurumi und Puppen eher für größere Kinder ab 3 Jahren geeignet, die nicht mehr alles in den Mund nehmen“, erläutert Petra ihr Sortiment. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Einzelstücke, weil sie so viel ausprobieren möchte und es einfach zu langweilig fände, immer dasselbe zu häkeln.

Neue Ideen

Hatte Petra ihre Monigurumi zunächst nur an Freunde und Bekannte verkauft, sind ihre Unikate u. a. dank Instagram, neuer Bekanntschaften und Kunden mittlerweile schon in die weite Welt gereist, z. B. nach Dänemark, Spanien, in die Schweiz und sogar in die USA. „Außerdem teste ich häufig Anleitungen für befreundete Designer oder Meteoor Books, den Verlag, der u.a. die Zoomiurumi-Bücher veröffentlicht. Dies hat sich parallel entwickelt und macht immer wieder viel Freude“, so Petra. Am meisten Spaß macht es ihr, nach neuen Ideen und Anleitungen zu suchen, um sie nachzuarbeiten oder des öfteren auch mehr oder minder deutlich abzuändern: „So erhalte ich genau das Ergebnis, das mir am besten gefällt“, erklärt die Monigurmi-Gründerin. Auch die Farbauswahl sei immer wieder ein Vergnügen, insbesondere weil manches, was sie erst als völlig abstruse Kombi wahrnimmt, nachher doch ganz wunderbar aussieht.

Individuelle Sonderanfertigungen

Wie abwechslungsreich das Häkeln ist und wie unterschiedlich die fertigen Figuren sind, sieht man an den verschiedenen Amigurumi auf der Homepage: „Ich habe immer gewisse Phasen, in denen ich mich vorwiegend auf eine Thematik konzentriere“, erklärt Petra Weber ihre Arbeitsweise. Ihrer Tochter schenkte sie beispielsweise zu Weihnachten 2016 über 20 verschiedene Einhörner, danach gab es Puppenmöbel, die in der Größe genau zu Sylvanian Families-Figuren passen und im Moment häkelt sie in erster Linie Puppen, da sich das Töchterchen ganz viele davon zum Geburtstag gewünscht hat. „Aber natürlich mache ich zwischendurch auch immer wieder etwas für den Direktverkauf oder nehme Auftragsarbeiten an“, fügt Petra hinzu, die auch besondere Kundenwünsche und Sonderanfertigungen anfertigt und hofft, irgendwann vom Häkeln leben zu können.

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